Marret erzählt über ihre Erfahrung mit einem Gebärmuttermyom. Sie beschreibt den schulmedizinischen Hintergrund als auch die ganzheitliche Sichtweise darauf. Und natürlich ihre ganz persönliche!
Everything that happens to us is a reflection of who we are.
>Deepak Chopra
Definition und Symptomatik eines Gebärmuttermyoms
Ein Gebärmutter- bzw. Uterusmyom ist ein gutartiger Tumor an der Muskelschicht der Gebärmutter (Uterus). Östrogene (weibliche Sexualhormone) fördern das Wachstum dieser Tumore, weshalb sie nach den Wechseljahren schrumpfen, da die Östrogenproduktion mit dem Klimakterium aufhört. Etwa jede vierte Frau zwischen 30 und 40 ist betroffen, und erfreulicherweise entwickeln sich Myome sehr selten zu bösartigen Tumoren.
Zur Symptomatik eines Myoms lässt sich sagen, dass diese teilweise gar keine Beschwerden machen und somit auch keine Einschränkungen für die Betroffenen mit sich bringen. In einigen Fällen kann es jedoch zu folgenden Symptomen kommen:
- verstärkte schmerzhafte Regelblutungen
- Schmerzen im Unterleib
- Verstopfung
- vermehrtes Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Kinderlosigkeit und Fehlgeburten
Operationen bei Gebärmuttermyomen
Kleine Myome werden selten operativ entfernt. Sind Myome allerdings zu einer gewissen Größe angewachsen, kann es sinnvoll oder sogar notwendig sein, sie via Entfernung (Myomektomie), minimalinvasiver Verödung (Embolisation) oder Ausschälung (Myomenukleation) oder aber im Rahmen einer operativen Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) zu behandeln.
Diagnose Myom oder: Was uns das Symptom sagen möchte
Ich glaube daran, dass alle Symptomatiken und Erkrankungen, die uns im Laufe unseres Lebens heimsuchen, mehr sind als nur irgendein Symptom oder irgendeine Erkrankung. Meist tauchen sie in einem Bereich auf, mit dem wir gerade ein Thema haben bzw. der Bereich steht für ein Thema, das sich uns gerade präsentiert und angeschaut werden möchte. Als ich vor ca. 2 Monaten erfahren habe, dass ich ein ziemlich großes Myom an der Gebärmutter habe war ich weder überrascht, noch sonderlich schockiert. Wahrscheinlich hat ein Teil von mir gespürt, dass da etwas ist, was da nicht hingehört bzw. anders gesprochen, dass ich einmal einen Blick auf das Thema gebären und Geburt werfen sollte.
Ganzheitliche Betrachtungsweise oder: Warum bei mir ein Myom diagnostiziert wurde
Ich habe mich für eine operative Entfernung des Myoms entschieden, weil es so groß und schwer war. Somit habe ich die Möglichkeiten der Schulmedizin bestmöglich für mich genutzt. Gleichzeitig habe ich mich aber auch sehr stark auf ganzheitlicher Ebene damit auseinandergesetzt, was an Bedeutung hinter diesem Myom steht. Ich hätte ja auch ein Magengeschwür oder einen Herzinfarkt bekommen können. Gemeinsam mit meiner Osteopathin, meiner Theta-Healerin und meinem Atemcoach habe ich mir erarbeitet und für mich angenommen, dass es bei dieser Diagnose und an diesem Punkt in meinem Leben um das Thema Geburt geht.
Ich habe keinen Kinderwunsch. Es geht mir gut damit. Mir fehlt nichts. Aber wir bringen nicht nur Kinder auf die Welt. Geburt ist auch assoziiert mit Selbstverwirklichung. Und das durfte ich in diesem Zusammenhang lernen. Dass ich noch einmal hinschauen darf, auf welchen Ebenen in meinem Leben ich noch nicht mein volles Potential lebe.
Ich habe im Laufe meines Lebens begriffen, dass es manchmal ein Symptom oder eine Krankheit braucht, damit wir unseren Weg weitergehen können. Damit wir mehr und mehr bei uns selbst ankommen und unser wahres Selbst verwirklichen. Unsere Körper-Geist-Seele-Einheit ist ein Wunderwerk. Wir dürfen und können uns darauf verlassen, dass alles zu unserem höchsten und besten Wohle geschieht, und dass es keine Zufälle gibt.
Weiblichkeit oder: Was mich als Frau ausmacht
Da das Myom in meinem Falle sehr groß und sehr schwer war und von hinten von der Gebärmutterwand gewachsen ist, war vor der Operation nicht klar, ob ausreichend Gewebe vorhanden sein würde, um gebärmuttererhaltend zu operieren, d.h. die Gebärmutter zu retten bzw. zu rekonstruieren. Bei der Auseinandersetzung mit der Möglichkeit, dass ich meine Gebärmutter verlieren könnte, habe ich gemerkt, dass dies auf jeden Fall eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema „was lässt mich weiblich sein?!“ und „wann bin ich in meiner Weiblichkeit beschnitten?!“ auf den Plan gerufen hat.
Nicht nur aus ganzheitlich-gesundheitlicher Sicht, sondern auch auf energetischer und auf sexueller Ebene hatte ich Sorge, eines wichtigen Organes und wichtigen Teiles meiner Weiblichkeit beraubt zu werden. Das hat mir große Angst gemacht und mich andererseits sehr mit mir in Verbindung gebracht auf eine Weise, wie es mir hinsichtlich dieses Themas vorher nicht möglich war. Denn zum ersten Mal habe ich mich ganz bewusst damit auseinandergesetzt, was Weiblichkeit für mich bedeutet, in welcher Form ich sie bislang gelebt habe und wie ich sie vielleicht gerne in der Zukunft leben würde.
Krankheit als Chance oder: Warum das Myom ein Geschenk für mich ist
Meine Gebärmutter konnte erhalten werden. Ich habe mich dennoch nach der Operation sehr verletzlich gefühlt. Ich habe gespürt, was für ein Geschenk mein Körper ist, und wie dankbar ich dafür bin, dass er mir nicht nur so treu dient, sondern mir auch so viele schöne Gefühle schenkt. Es fasziniert mich zudem immer wieder, wie alles ineinander spielt. So wie ich körperlich von einem Störfaktor befreit wurde, so konnte ich auch mentale Blockaden abbauen. Mich neu öffnen für den Gedanken, dass da noch etwas schlummert in mir, das gelernt werden möchte. Dass ich gebären kann, ohne ein Kind zur Welt zu bringen. Dass wir Traumata auflösen bzw. bewältigen können, indem wir korrigierende Erfahrungen machen. Vor allem aber, dass alles, was uns nicht umhaut, uns nur noch stärker macht.
Vitamin FEM oder: Was das Myom mit diesem Frauen- und Sex-Blog zu tun hat
Vor nicht allzu langer Zeit ist Vitamin FEM geboren worden. Nicht zuletzt auch als Plattform für Geschichten von und für Frauen und alle, die sich dafür interessieren, was Frauen so umtreibt. Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich einmal einen persönlichen Erfahrungsbericht zum Thema Myom schreiben würde. Aber auch hier zeigt sich wieder: Es hat alles seinen Sinn. Nichts ist umsonst. Und am Ende passt alles zusammen.
Photo by Jannes Jacobs on Unsplash
Give yourself a hand and sex-up your life!
Julia & Marret – Vitamin FEM
P.S. Wenn du vielleicht selbst einmal einen Erfahrungsbericht rund um das Thema Female Sexuality und Female Lifestyle auf Vitamin FEM veröffentlichen möchtest, sag uns gern Bescheid. Wir prüfen dann, inwiefern du bzw. dein Bericht zu uns passt und checken die Möglichkeiten eines Gastbeitrages.